Licht im Haus

Licht im Haus

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Große Ereignisse werfen ihr buntes Licht hinaus. Was hier hinter dem Fenster des KWM farbig leuchtet, ist ein Kunstwerk, das ab dem 2. Juli aus nächster Nähe zu besichtigen ist. Große Eröffnung am Wochenende, Reden, Musik und freier Eintritt an zwei Tagen. Geballte Hochkultur.
Und danach?
Danach ist wieder Alltag im Museum. Geöffnet von Dienstag bis Sonntag von 11 bis 17 Uhr.
Sicher gibt es Gründe, vor allem finanzielle, warum das Haus nicht an mehr Stunden geöffnet ist. Warum nicht schon morgens ab 8 Uhr? Die Schüler der Krefelder Innenstadtschulen könnten sich dann früh dort einfinden, müssten später nicht erst von der Schule aus hingehen. Den Schulen stünden von 8 bis 11 Uhr drei Stunden zur Verfügung, eine Zeit die jetzt nicht nutzbar ist.
Und die Berufstätigen? „After Work“ kann man auf eine Party gehen, aber nicht ins Museum. Viele können sich vor 17 Uhr nicht freimachen, während der Woche fällt das Museum als Ziel aus. Warum ist nicht wenigstens an einem Tag bis 20 oder 21 Uhr geöffnet?
Gut, da ist noch das Wochenende. Was es an diesen Tagen alles zu erledigen gibt, weiß jeder. Einkaufen, und bei schönem Wetter geht es nach draußen. aber auch bei schlechtem Wetter, wenn der Samstagseinkauf erledigt und der Sonntagsausflug ausfällt, schließt das Museum um 17 Uhr.
Früher einmal durfte der Besucher an Sonntagen ins Museum, ohne Eintritt zu zahlen. Gilt schon lange nicht mehr. Einen wesentlichen Beitrag zum Unterhalt leisten die Eintrittsgelder nicht, man könnte sie ganz abschaffen.
Es erscheint widersinnig: Erst wird das Haus für ganz viel großes Geld, für viele Millionen, saniert und bereitgemacht, um aufregende Ausstellungen zeigen zu können. Dann wird Kleingeld gespart und die Zugänglichkeit für alle erschwert.
Aber vielleicht heißt die Hochkultur ja so, weil es hohe Hürden zu überwinden gilt, will man daran partizipieren.

Hans Dieter Peschken