Der Hund

Der Hund

Der Hund lag außen auf der oberen Stufe vor der Tür. Er war braun und dick. Der Kopf lag auf den Vorderbeinen, sein Fell glänzte. Als die Frau ihn vom Flur aus durch die Scheibe sah, ging sie wieder zurück. Es war bereits ihr dritter Versuch, das Haus zu verlassen. Vor zwei Stunden schon lag der Hund da, sie konnte nicht über ihn schreiten. Hunde machten ihr Angst. Sie konnte sie nicht berühren. Auf der Straße musste sie einen Bogen machen, wenn sich ein Hund näherte. Jetzt konnte sie nicht mehr. Sie schwitzte und setzte sich in der Küche auf einen Stuhl. Ihr Mann ging sofort ans Handy, als sie anrief. „Der Hund…“, sagte sie und sogleich unterbrach der Mann die Verbindung. Sein Auto parkte er eine Viertelstunde später vor dem Haus. Er winkte der jungen Frau auf dem Fahrersitz des Wagens, der einige Meter weiter auf derselben Straßenseite stand. Die kam, packte den Stoffhund unter den Arm und warf ihn in den Kofferraum. „Bis morgen“, sagte der Mann, ging ins Haus und sogleich in die Küche und sah seine Frau. Sie blickte ihn nicht an. „Der Hund…“, sagte sie. Sie zitterte und schloss die Augen. Der Mann hob das Küchenmesser auf, das auf dem Küchenboden lag. „Was für ein Hund?“, fragte der Mann.

Hans Dieter Peschken